Am 10.09. fand in Ungarn der alljährliche Szolnok-Cup statt. Dieses Jahr zum ersten Mal als “Shihan Kálmán Furkó Memorial Cup”, nachdem Shihan Furkó letztes Jahr verstarb. Zu dem Turnier waren Kinder, Jugendliche, Junioren und Erwachsene in Kumite und Kata aus ganz Europa eingeladen und insgesamt folgten 352 Teilnehmer der Einladung. Aus dem Kubek Dojo meldeten sich Imam und Peter Senpai für Kumite in ihrer jeweiligen Kategorie (-70kg und -90kg) an und machten sich am Freitag auf den etwa dreieinhalb Stunden Weg nach Szolnok. Medical Check und die Abwaage gingen ohne größere Probleme über die Bühne und somit war die erste Hürde genommen.
Am Samstag ging es dann vormittags erst einmal mit den Kata-Bewerben los. Auf fünf Tatamis zeigten die großen und kleinen Teilnehmer ihr Können und ihren Spirit vom Anfang bis zum Ende.
Gegen Mittag gab es eine Eröffnungszeremonie und Gedenkfeier für Shihan Furkó und auch für Shihan Karmazin, der bereits 2017 verstorben ist, nachdem er große Teile seines Lebens dem Karate widmete.
Nach dem offiziellen Teil ging es dann endlich ans Kämpfen. Durch die große Zahl an Teilnehmern mussten sich Imam und Peter aber noch gedulden, bis sie auf die Matte durften, da die Erwachsenen erst ganz zum Schluss dran waren. Neben einigen bekannten Gesichtern trafen wir auch österreichische Kollegen aus dem Oyama Karate Dojo in Langenlebarn. Die 16-jährige Tara startete ebenfalls im Kumite, musste sich aber leider in der ersten Runde geschlagen geben. Nichtsdestotrotz eine super Leistung und bestimmt eine wertvolle Erfahrung!
Am späteren Nachmittag war es dann endlich so weit und die Erwachsenen starteten mit ihren Kämpfen. Da ging es dafür sehr schnell, und Imam und Peter mussten ihren Kampfgeist unmittelbar nacheinander beweisen. Glücklicherweise hatten sie Unterstützung von Sensei Arslan, Imam’s Vater, der am Samstag mit der Familie angereist ist, um als Coach zu unterstützen. Imam strahlte bei seinem Kampf eine unglaubliche Ruhe und Routine aus. Mit starken Lowkicks auf das hintere Bein und sehr gut getimten Ashi-Barais (Fußfegern) kontrollierte er den Kampf. Kurz vor Schluss lenkte er den Gegner mit einer Finte ab und traf mit Shita-Tsuki genau auf die Leber - der Gegner aus Ungarn ging zu Boden und der Kampf endete mit Ippon vorzeitig.
Gleich danach durfte Peter auf die Tatami, ebenfalls gegen einen ungarischen Kämpfer. Die beiden Kämpfer schenkten sich nichts und Peter verlegte sich auf seine Stärken, vor allem Lowkicks. Nach einigen Attacken ging die Taktik auch auf und er wurde mit Waza-ari belohnt. Kurz darauf konnte er den Kampf mit einem weiteren Lowkick auf die selbe Stelle ebenfalls vorzeitig beenden.
Durch die geringe Anzahl an Teilnehmern in den Erwachsenen-Kategorien brachte der erste Sieg unsere beiden Kämpfer jeweils ins Finale. Wie zuvor mussten beide Kämpfer direkt nacheinander auf die Matte. Imam war wieder zuerst dran und begann den Kampf frei nach dem Motto “Never change a running system”. Er ließ sich von den schnellen Attacken des Gegners nicht aus der Ruhe bringen und kämpfte technisch auf einem sehr starken Niveau. Mit einer Waza-ari Wertung konnte sich Imam am Ende durchsetzen und sich somit über den ersten Platz in seiner Kategorie freuen.
Peter traf in seinem Finalkampf ebenfalls wieder auf einen ungarischen Teilnehmer, der ihn von Anfang an mit sehr starken Schlägen zum Oberkörper und starken Lowkicks bombardierte. Wegen wiederholten Festhaltens (bei dem unter anderem Peter’s Ärmel zerrissen wurde) wurde der Kontrahent zweimal wegen Foul verwarnt und mit Genten-ichi (Strafpunkt) belegt. Der Kampf wurde danach noch hektischer, weil der Kämpfer aus Ungarn den Strafpunkt wieder aufholen wollte. Leider kamen die Schläge sehr unkontrolliert und nach zwei Verwarnungen wegen Schlägen zum Hals gab es am Ende Genten-Ni, was zur Disqualifikation führte. Somit ging der Sieg an Peter, der sich ebenfalls über Platz eins in seiner Kategorie freuen durfte.
Nach einem langen Turnier-Tag wurde nur noch die Heimreise nach Wien angetreten, mit zwei ersten Plätzen und zwei glücklichen Kämpfern im Gepäck.
Wir bedanken uns bei den Veranstaltern des Turniers, bei unseren Trainern, allen voran Shihan Marek, für die gute Vorbereitung und selbstverständlich bei Sensei Arslan, der den Weg auf sich genommen hat, um als Coach zu unterstützen! OSU!
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